Was passiert, wenn ein Museum seine gesamten Sammlungsdaten für Forschung und Nachnutzung zur Verfügung stellt? Was sind Potenziale für Kulturinstitutionen und welche Herausforderungen gibt es?
Im Rahmen des Data Exploration Sprints vom 17. bis 21. April 2023 haben 14 Wissenschaftler*innen, Designer*innen und Entwickler*innen gemeinsam mit Mitarbeiter*innen des Museums für Kunst und Gewerbe und externen Workshopbeteiligten die gesamten Sammlungsdaten mit digitalen Methoden erkundet und innerhalb von fünf Tagen Software-Prototypen, Datenvisualisierungen und -explorationen entwickelt.
Im Rahmen des Kurzvortrages möchten wir sowohl auf Vorgehen, Ablauf und Ergebnisse des Workshops als auch auf Herausforderungen in Bezug auf die Datenbereitstellung und Urheberschaftsfragen der entwickelten Prototypen eingehen.
Zu den Ergebnissen des Data Sprints gehört der Prototyp Objektforscher, eine Webanwendung, die ein spielerisches und intuitives Entdecken der Sammlung aufgrund ihrer innovativen Benutzeroberfläche ermöglicht. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Metadaten der Sammlungsobjekte werden die Objekte basierend auf Ähnlichkeiten und thematischen Gruppierungen angezeigt.
Da Informationen und Metadaten zu Objekten immer von Menschen recherchiert und hinzugefügt werden, übernehmen wir unsere Vorannahmen und Unschärfen auch in der Erfassung der Objekte. Durch Visualisierungen können diese erkannt und durch präzisere oder zeitgemäßere Benennungen ersetzt werden. Ein während des Workshops entstandenes Tool ermöglicht solche Visualisierungen und das Erkunden der Sammlung vor allem für interne Zwecke, aber auch neue Suchfunktionalitäten werden denkbar.
Wie können die Ergebnisse aus einem solchen experimentellen und partizipativen Format in eine Gesamtstrategie einfließen und die Weiterentwicklung der digitalen Sammlungen befruchten? Der Data Exploration Sprint im Rahmen des NEO Labs ist Teil des Projekts NEO Collections, in dem wir partizipative Herangehensweisen zur Weiterentwicklung digitaler Sammlungen ausprobieren.