“Knowledge as a service” – Nachlese zum Fachvernetzungstreffen “The LÄND goes Open GLAM: Potenziale offener Kulturdaten und digitaler Teilhabe” am 23.10.23

 

Foto zur Keynote von Sandra Becker in der Dürnitz (LAndesmuseum Württemberg)
Keynote von Sandra Becker in der Dürnitz (Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt/Alexander Lohmann, CC BY-SA 4.0)

Auf Einladung und Initiative des Landesmuseums Württemberg und des Landesarchivs Baden-Württemberg kamen am 23.10.23 in der Dürnitz des Alten Schlosses und online über Zoom insgesamt ca. 130 Akteur*innen zusammen, die sich mit den Handlungsfeldern offener Kulturdaten und digitaler Teilhabe befassten. Die Veranstaltung wurde hybrid abgehalten, um die Schwelle für eine Teilnahme möglichst gering zu halten. Für den Livestream wurde zusätzlich eine Simultan-Übersetzung in Gebärdensprache angeboten.

“Extrem öffentliches Wissen”

Nach einem kurzen Welcome durch Christian Gries, Anna Gnyp (beide Landesmuseum) und Patrick Leiske (Landesarchiv) und einem Grußwort von Paul Töbelmann (Zentrum für kulturelle Teilhabe, Baden-Württemberg) eröffnete die Künstlerin und Wikimedia-Aktivistin Sandra Becker mit einer ersten Keynote die Veranstaltung. In ihrem Vortrag skizzierte sie die Potentiale von “knowledge as a service” (KaaS) und “knowledge equity”, die Kernziele der Wikimedia Movement Strategie, sowie deren mögliche Umsetzung durch Kultureinrichtungen. KaaS ist per se ein Prinzip, das aus der Industrie seit ein paar Jahren bekannt ist: letztlich geht es darum, digitalisiertes Know-how in unterschiedlicher Form (als Daten und Expertenwissen) in Self-Service-Portalen (wie z.B. Wikidata) bereitzustellen. In der perspektivischen Umsetzung durch Museen öffnet sich hier ein breiter Horizont der Nachnutzungsmöglichkeiten in fast allen Arbeitsbereichen einer Kultureinrichtung.
Der Auftrag zur Gestaltung von “extrem öffentlichen Wissen” markiert die Möglichkeiten, Bildungs- und Informationsmissionen zu erweitern, das Publikum zu vergrößern und innovative Bildungsangebote zu schaffen, die den heutigen Anforderungen und Erwartungen (z.B. gerade auch vor dem Hintergrund von Provenienzforschung und kolonialer Kontexte) entsprechen. Wissensgerechtigkeit ziele auf die Erweiterung der Definition von Wissen und eine belastbare Perspektive, wie ausgeschlossene Gemeinschaften und gesellschaftliche Gruppen durch unausgewogenere Macht- und Privilegienstrukturen in einem öffentlichen Diskurs einbezogen werden können. Denn letztendlich sollten die Menschen im Fokus stehen und Gemeinschaft gefördert werden.

Rechtsfragen – ein Update

Ellen Euler und Antje Schmidt waren per Zoom für ihren Input zugeschaltet (Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt/Alexander Lohmann, CC BY-SA 4.0)

Ellen Euler (FH Postdam) und Antje Schmidt (Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg) lieferten ein Update zu zentralen Fragen im Kontext von Urheberrecht und Open Data. Euler fasste zunächst wichtige politische und rechtliche Meilensteine im Hinblick auf das Open Access-Paradigma auf europäischer und nationaler Ebene zusammen (Berliner Erklärung). Die Novelle der Urheberrechtsreform 2021 bietet in diesem Kontext zudem neue Möglichkeiten für Kulturerbeeinrichtungen: Das Urheberrechtsgesetz stellt nun in Paragraph 68 eindeutig klar, dass auch die Reproduktionen gemeinfreier Werke gemeinfrei sind, was auch rückwirkend gilt. Kritisch diskutierten Euler und Schmidt auch Beispiele für die Weiternutzung gemeinfreier Digitalisate wie der “großen Welle von Kanagawa“ (die in Kooperation zwischen dem MET und dem Schuhhersteller Dr. Martens verwendet wird). Antje Schmidt gab zu bedenken, dass die Weiternutzung in diesem Fall nicht aufgrund der Gemeinfreiheit der Reproduktion zustande kam, sondern im Rahmen einer Kooperation, die sowohl der Bekanntheit der Marke als auch dem MET dient. Antje Schmidt stellte zudem in Frage, ob Museen auch über die Freigabe von Reproduktionen von Objekten aus kolonialen Kontexten entscheiden dürften oder ob die jeweiligen Herkunftsgesellschaften mitentscheiden können sollten. Dieses Thema wird nicht vom Urheberrecht abgedeckt.

Digitale Verwertungsketten

 

Lambert Heller (Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt/Alexander Lohmann, CC BY-SA 4.0)

Lambert Heller brachte eine Open-Science-Lab Perspektive in den Diskurs ein: “Digitalisierte Objekte – sie gehören allen, aber wir müssen uns darum kümmern”. Aus der Perspektive des TIB Hannover bedeutet das “sich kümmern” die Herstellung von Handlungsfähigkeit bei Dritten (tatsächlich: alle) und die Gewährleistung eines nie abgeschlossenen und oftmals “unsichtbaren” Prozesses. Heller betonte, dass unsere klassischen digitalen Verwertungsketten meist unzulänglich sind (“Digitalisierungs-Blackbox”) und die üblicherweise mit Daten beschickten digitalen Ausstellungen und Portale eher flüchtige Momentaufnahmen darstellen. Gerade im Blick auf Nachhaltigkeit unterstützen die Wiki-Werkzeugketten ein kontinuierliches, transparentes Arbeiten und das Wikiversum erscheint als “Beste aller Lösungen”. An mehreren Beispielen (“Kleiderschrank-App”, Citizen-Science-Projekt “Gestapo. Terror. Orte in Niedersachsen 1933-1945”) führte er die Wirksamkeit von Hackathons und Citizen-Science-Projekten aus.

 

Inklusion und Barrierefreiheit

Stefan Farnetani beleuchtete mit seinem Beitrag das Thema digitale Barrierefreiheit sehr verständlich und gab auch praktische Hilfestellungen für den alltäglichen Umgang mit der Thematik. Er machte deutlich, dass Inklusion ein gesellschaftliches Ziel darstellt, allen Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen, während Barrierefreiheit hier ein Mittel zum Zweck sein kann, um dieses Ziel zu erreichen. Beide Begriffe werden dennoch auch heute noch oft fälschlich synonym verwendet. Farnetani betonte ebenfalls, dass Open Access und Open Data nicht zwangsläufig für eine barrierefreie und damit wirklich offene Nutzung von Daten stünden. Er differenzierte das Aufgabenfeld “Eingabe” mit Bereitstellung von barrierefreien Werkzeugen bei der Content- und Dateneingabe von der “Ausgabe”, die sich auf die Lesbarkeit der Inhalte durch die verschiedenen Anwender*innen fokussiert. Mit anschaulichen Beispielen demonstrierte er, wie digitale Inhalte möglichst barrierefrei erstellt und auf diese Anforderungen hin getestet werden können. Ein wichtiger Ratschlag dabei lautete, bei der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern bei der Begrifflichkeit “barrierearm” Vorsicht walten zu lassen und stattdessen gezielt nach der barrierefreien Umsetzung nach den Normen WCAG 2.1, oder EN 301 549 Version 1.2.3 zu beauftragen.

Ausblick zum Wikidata-Editathon

Nach den Vorträgen ging es am frühen Nachmittag mit der Vorstellung des Wikidata-Editathons weiter, der sich in den kommenden Wochen an das Fachvernetzungstreffen anschließen soll. Unsere Wikidata-Koordinatorin Nicole High-Steskal berichtete über die Vorbereitungen, bei denen bereits Daten der ehemaligen Kunstkammer der Herzöge von Württemberg nach Wikidata (Metadaten) und Wikimedia Commons (Medien) importiert wurden, um im Laufe des Editathons aufbereitet und vernetzt zu werden. Sie zeigte in ihrer Vorstellung, wie Museumsdaten im Wikiversum über unterschiedliche Projekte verknüpft werden können und gab einen Ausblick, wie verknüpfte Daten später genutzt werden können. Dabei wurde auch die WikiProjekt-Seite vorgestellt, wo alle relevanten Prozesse und Grundlagen zusammengeführt wurden.

Visualisierung der verknüpften Eigenschaften und Entitäten eines Radfächers.

 

9 Projekte, 60 Minuten, Inspiration pur

Es folgte die Runde der Kurzprojektvorstellungen, in der ausgewählte Projekte mit dem Fokus auf Teilhabe und Open Data in maximal fünf Minuten vorgestellt wurden. Die Beiträge wurden hier teils direkt vor Ort auf der Bühne, teils per Videoeinspielung vorgestellt:

  • Julius Redzinski stellte “kuwiki. AG Kunstwissenschaften + Wikipedia” vor, die zum Ziel hat, Kunstwissenschaften und Wikipedia zusammenzubringen.
  • Andreas Kohlbecker erläuterte einen Ansatz des ZKM Karlsruhe zur KI-gestützten Erschließung von historischen Schaltplänen.
  • Eva Rincke präsentierte die partizipative “Landauf-Landapp” des Landeskundeportals Baden-Württemberg (LEO-BW).
  • Kristin Oswald gab Einblick in das Citizen Science-Projekt “SocialMediaHistory”. Das Team untersucht, wie Geschichte auf Instagram und TikTok dargestellt, wahrgenommen oder verfälscht wird.
  • Jens Bemme stellte die Arbeit der “Die Datenlaube” vor, bei der eine Community aus Freiwilligen die Ausgaben des ersten deutschen Massenblatts “Die Gartenlaube” online auf Wikisource zur Verfügung stellen, strukturieren und mit anderen Ressourcen verlinken.
  • Eric Veyel vom Marchivum Mannheim erläuterte die Arbeit der “Zettelschwärmer”, die in einem Citizen Science-Projekt historische Theaterzettel erschließen.
  • Sonja Thiel zeigte auf, wie mit dem Open-Source-Tool “xCurator” neue, KI-unterstützte, personalisierte Zugänge zu den Inhalten von Museen eröffnet und mit vertiefenden externen Informationsebenen verbunden werden können.
  • Matthias Bauer präsentierte die Online-Plattform “Unsere Kleindenkmale”, mit der seit 2009 von Bürger*innen Kleindenkmale im Landkreis Reutlingen erfasst werden.
  • Julia Meer erzählte vom Editathon “Wiki Women” des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, bei dem Autor*innen in einem kollaborativen Prozess Wikipedia-Artikel für die rund 35 der in der Sammlung vertretenen Gestalterinnen schreiben und bearbeiteten.

Alle vorgestellten Projekte und noch einige weitere Einreichungen sind auch auf der Website unter Projekt-Sammlung zu finden.

 

World Café

Am Nachmittag schloss sich dann der interaktive Teil des Tages an: Das World Café. Vor Ort hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich nacheinander zu insgesamt sechs verschiedenen Themen auszutauschen. Parallel fand auch ein virtuelles World Café in Zoom für die Online-Teilnehmer*innen statt.

Digitale Barrierefreiheit

In dieser Themenrunde wurde zusammen mit den Teilnehmer*innen zunächst erörtert, welche Barrieren Personen überhaupt erfahren, um die Problemfelder zu schärfen. Auf die Frage hin, was Kulturerbeeinrichtungen dabei helfen kann, Barrierefreiheit umzusetzen, konnten viele konkrete Ideen gesammelt werden. Für die meisten Teilnehmerinnen stand das Klären von Verantwortlichkeit an erster Stelle. Nicht weniger wichtig wäre aber auch ein festes Budget, um handlungsfähig zu sein für konkrete Umsetzungen. Grundsätzlich fehlt es in den Institutionen aber auch an Sensibilisierung und Orientierung. So wäre z.B. eine Checkliste bzw. ein Kompass für sinnvolle Maßnahmen hilfreich, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis besser einschätzen zu können. Ein weiteres Manko wurde auch sehr deutlich: Es fehlen leider aktuell immer noch mehr Best Practice Beispiele, an denen man sich orientieren könnte. Damit die Teilnehmer*innen das World Café gestärkt und motiviert verlassen, wurden am Ende noch Ideen gesammelt, womit man ganz konkret anfangen könnte. Neben der Prüfung, ob bereits veröffentlichte Richtlinien zur Barrierefreiheit umgesetzt werden, wurde deutlich, dass vor allem der Austausch mit den von Barrieren betroffenen Personen als erforderlich betrachtet wird.

Poster zum Thema Digitale Barrierefreiheit (Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt/Alexander Lohmann, CC BY-SA 4.0)

 

Citizen Science

Im Word Café Citizen Science wurde angeregt über die Chancen von Citizen Science Projekten für GLAM Institutionen diskutiert. Neben Best Practice Beispielen wurden die Bedingungen besprochen, die zum Gelingen solcher Projekt beitragen, wobei das Thema Öffnung und Zugänglichkeit im Mittelpunkt stand. Wichtig war der Hinweis, dass für GLAM-Institutionen häufig eher Crowdsourcing Projekte interessant sind.

 

Citizen Science & KI – wie können wir Künstliche Intelligenz partizipativ gestalten?

Sonja Thiel (Badisches Landesmuseum, Karlsruhe) und Andreas Kohlbecker (ZKM Karlsruhe) diskutierten mit den Teilnehmenden über Potenziale und Risiken bei der Beteiligung der Öffentlichkeit an KI-Projekten. Getreu ihrem Themenfokus haben sie die Ergebnisse ihrer Diskussion in Wort und Bild von KI-Tools verarbeiten lassen und im Wrap-up präsentiert. Hierbei lieferte die Generierung des Textes tatsächlich teilweise eine sinnvolle Wiedergabe, während die generierten Bilder eher experimentellen Charakter haben. Dieser spielerische Zugang vermittelt jedoch auch gut die aktuellen Grenzen von KI-Tools und wie wichtig die Formulierung des Prompts für ein gutes Ergebnis ist. Im Einzelnen wurden folgende Prozesse angewendet:

  1. Mithilfe eines Fotos des Posters wurde eine automatische Texterkennung mit dem iPhone durchgeführt.
  1. Der erkannte Text wurde in Chat GPT eingegeben mit dem Prompt: „please summarize“. Das Ergebnis: 

„Es scheint, dass der vorliegende Text verschiedene Themen im Zusammenhang mit Freiwilligenarbeit, Öffentlichkeitsbeteiligung an KI-Projekten, erfolgreiche KI-Projekte und ethische Fragen in der KI-Forschung behandelt. Hier ist eine Zusammenfassung der Schlüsselpunkte: 

      1. Freiwillige und Öffentlichkeitsbeteiligung: Der Text spricht darüber, wie Freiwillige und die Öffentlichkeit bei KI-Projekten eingebunden werden können, um die Transparenz und den Erfolg solcher Projekte zu fördern.
      2. Beispiele für erfolgreiche KI-Projekte mit öffentlicher Beteiligung: Es werden Beispiele von KI-Projekten genannt, bei denen die Öffentlichkeit aktiv beteiligt war, darunter das „Bauerlieg UFF Ruhr“ und die Nutzung von Feedbackschleifen für Daten und Modelle.“
      3. Bürgerwissenschaft und KI: Der Text erwähnt die Bedeutung von Bürgerwissenschaft (Citizen Science) in der KI-Forschung und betont die Chancen und Risiken einer verstärkten Beteiligung der Öffentlichkeit.
      4. Ethik in der KI: Es wird auf die Bedeutung ethischer Regeln und den Umgang mit Bias und Sensitivität in KI-Modellen hingewiesen, sowie die Notwendigkeit von transparenten Datenblättern und Datensätzen.
      5. Herausforderungen: Der Text spricht auch von Herausforderungen, wie dem Umgang mit Bias, der Unterscheidung zwischen personalisierten KI-Systemen und allgemeinen Modellen, und dem Spannungsfeld zwischen Vertrauen und funktionaler Unsicherheit.”

https://chat.openai.com/share/f0448e3f-aefa-4b64-9d8e-2f2d351b32cc  

  1. der KI-generierte Text wurde wiederum als Prompt in Dreamstudio übertragen. Daraus entstanden 4 Bilder:

 

Rechtliche Aspekte von Open Science

Der Tisch über Rechtsfragen beschäftigte sich mit Urheberrecht, Datenschutz- und Archivrecht und mit den Grenzbereichen zur Ethik. Einen besonderen Raum nahm die neue Rolle des EU-Amts für Intellektuelles Eigentum (EUIPO) bei der Registrierung nicht verfügbarer Werke ein.

Hackathons

Maximilian Westphal (MFG Baden-Württemberg) erörterte mit den Teilnehmenden, was man bei der Organisation eines Hackathons beachten muss. Wie fängt man an? Mit welchen Partnern und Communities könnte man zusammenarbeiten? Welche Anforderungen gibt es an Daten und was sollte man unbedingt vermeiden? Angefangen bei der Vorbereitung sind erste Einschätzungen zum Betreuungs- und Personalaufwand wichtig, aber auch Überlegungen für einen geeigneten Ort und ein attraktives Thema und Titel sind zentral. Das Herzstück eines Hackathons sind die Teilnehmer*innen, daher sollte man auch viel Zeit und Herz in die Aktivierung verschiedener Communities (z.B. durch Onboardings) investieren. Dabei kann es sehr gewinnbringend sein, Menschen aus unterschiedlichen Bereichen wie der Tech-, Wissenschafts- und Kreativ-Community zusammenzubringen. Grundsätzlich sollten die Ansprüche an die Ergebnisse aber nicht zu hoch sein. Denn es geht auch darum, Spaß zu haben, voneinander zu lernen, neue Perspektiven zu eröffnen und Vernetzung zu schaffen. Eine praktische Handreichung zur erfolgreichen Organisation eines Kulturdaten-Hackathons bietet das Coding Da Vinci Playbook.

Poster zum Thema Hackathons (Landesmuseum Württemberg, CC BY 4.0)

Wikimedia

World Café zu Wikimedia (Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt/Alexander Lohmann, CC BY-SA 4.0)

In der Gruppe zum Thema Wikimedia diskutierten Julius Redzinski (AG kuwiki) und Lucy Patterson (Wikimedia, DE) mit den Teilnehmenden darüber, wie sich Wikimedia-Projekte für Kulturerbeeinrichtungen nutzen lassen. In erster Linie bietet sich eine große Chance darin, Wissen zu vernetzen (Wikidata) und zu vermitteln. Um diese Potenziale sichtbarer zu machen, ist es sinnvoll verschiedene Use-Cases zu sammeln, die anderen Kulturerbeeinrichtungen praxisorientiert die Vorteile und Arbeitsprozesse zeigen. Außerdem bietet dieses Vorgehen die Chance, dass dadurch auch Führungskräfte von den Potenzialen überzeugt werden und mehr Ressourcen für die Arbeit in Wikimedia-Projekten zur Verfügung stellen. Bei der Frage, wie Kulturerbeeinrichtungen Anschluss an die Wikimedia-Community finden, gab Patterson einige Tipps und Links: so gibt es beispielsweise lokale Räume (Community-Spaces) in verschiedenen Städten, in denen sich Wikipedianer*innen regelmäßig treffen. Außerdem stehen sogenannte Kulturbotschafter sowie Lucy Patterson selbst und Holger Plickert als Ansprechpersonen für GLAM-Institutionen zur Verfügung.

It’s a Wrap!

Nach dem World Café kamen die Teilnehmenden noch einmal zu einem kurzen Wrap-up zusammen. Es wurde im Plenum noch einmal deutlich gemacht, dass diese Form des konzentrierten Austauschs eine sehr gute Möglichkeit der Vernetzung und der Diskussion zu verschiedenen Themenfeldern darstellt, die auf herkömmlichen Tagungen oft nicht in dieser Weise gegeben ist. Es wurde mehrfach gewünscht, solche Formate öfter, vielleicht sogar regelmäßig und zu wechselnden Schwerpunkten abzuhalten, um den Austausch zu fördern – auch und gerade zwischen den verschiedenen Kultursparten, die ansonsten oft in ihrer eigenen “Blase” festsitzen. Die Veranstaltung endete mit einem Dank an alle Beitragenden, Helfenden und Moderierenden, den wir auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich wiederholen wollen.

Autor*innen: Anna Gnyp, Christian Gries, Patrick Leiske

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